
Um den steigenden Bedarf an Wohnraum abdecken zu können, beabsichtigt die Stadt Heusenstamm, auf dem ehemaligen Gelände des Fernmeldezeugamtes (FZA) ein neues Stadtquartier zu entwickeln. Unser Entwurf greift diesen Auftrag auf und entwickelt ein grünes, zugleich kompakt-urbanes Quartier, das sich selbstverständlich in die bestehende Stadtstruktur einfügt. Zentral ist für uns die Schaffung von bezahlbarem, familiengerechtem und generationsübergreifendem Wohnraum, der zugleich zukunftsfähig, nachhaltig und klimagerecht gestaltet ist. Der Entwurf versteht sich als Beitrag zu einer innovativen, resilienten Stadtentwicklung, die Heusenstamm langfristig stärkt.
Ein Quartier, das verbindet
Unter dem Leitmotiv „Ein Quartier, das verbindet“ entsteht auf dem ehemaligen FZA-Gelände ein urbanes, grün-blaues Stadtquartier, das Offenheit, Vielfalt und Nachbarschaft in den Mittelpunkt stellt. Die ehemals in sich geschlossene Fläche wird geöffnet, verknüpft und neu interpretiert – zu einem lebendigen Ort, der räumlich wie sozial Verbindungen schafft.
Wichtig war uns, eine starke Mitte zu formulieren: ein zentraler Freiraum, der das neue Quartier mit den umliegenden Stadtbausteinen verbindet. Diese Mitte bildet das entwurfsleitende Element unseres Konzepts. Von hier aus entwickelt sich das Quartier in feiner Körnung nach Süden und Norden, verwebt sich mit der Umgebung und schafft klare Adressen zu den angrenzenden Stadtteilen. So entsteht eine robuste, flexible Struktur, die vielfältige Nutzungen ermöglicht und sich langfristig an wandelnde Bedürfnisse anpassen kann. Unser Entwurf versteht das Quartier als urbanes, identitätsstiftendes Ensemble, das aus dem Ort heraus gedacht ist und die Menschen in Heusenstamm aktiv mitnimmt.


Freiraum als verbindende Mitte Der zentrale Freiraum ist das Herz des Quartiers – ein Ort der Begegnung, Bewegung und Erholung. Uns war wichtig, hier Freiraumqualität und Klimastrategie miteinander zu verknüpfen: durch klimaangepasste, wassersensitive Gestaltung entsteht ein vielfältiger Aufenthaltsraum, der das Mikroklima verbessert und Gemeinschaft fördert. Unterschiedlich codierte Flächen bieten Angebote für alle Generationen und laden zur gemeinsamen Nutzung ein. Das gesamte Konzept verfolgt das Ziel eines CO₂-reduzierten, energieeffizienten Quartiers, das sich flexibel an zukünftige klimatische, technologische und gesellschaftliche Entwicklungen anpassen kann. Ein Quartier der Begegnung und Vielfalt Unser Entwurf versteht das neue Stadtquartier als Schnittstelle zwischen bestehenden Stadtteilen, als Ort, der integriert statt separiert. Dabei reagieren wir sensibel auf die vorhandene Bebauung, übernehmen wertvolle Strukturen und entwickeln sie weiter. Die Gestaltung schafft klare Adressen – räumliche und soziale Knotenpunkte, die Menschen zusammenbringen. Besonderes Augenmerk legen wir auf Inklusion und Teilhabe: Mit dem „Haus der Inklusion“ als sozialräumlichem Impulsgeber und einer Kita mit Familienzentrum im Herzen des Quartiers entstehen zentrale Orte der Begegnung. Das Zusammenleben unterschiedlicher Lebensformen wird gestärkt – durch räumliche Nähe, programmatische Offenheit und gezielte Verknüpfungen. Ein breiter Wohnungsmix – vom „Vario-Wohnen“ über Cluster- und Duplexwohnungen bis hin zu betreutem Wohnen oder Wohnen auf Zeit – erlaubt flexible Lebensentwürfe. Die Gebäudestrukturen sind wandelbar und bieten langfristige Antworten auf demografische und soziale Entwicklungen. Mobilität und Nachhaltigkeit im Alltag Das Innere des Quartiers ist autoarm gestaltet. Dezentral angeordnete Quartiersgaragen und Parkscheunen bündeln Mobilitätsangebote wie Car- und Lastenrad-Sharing, Ladeinfrastruktur und Paketlogistik. Ein klar strukturiertes Netz aus Fuß- und Radwegen sorgt für sichere, barrierefreie und durchlässige Wege. Mobilität wird so ressourcenschonend, zugänglich und generationengerecht organisiert. Unser Ziel ist ein Quartier, in dem Alltag, Gemeinschaft und Vielfalt selbstverständlich miteinander verknüpft sind – ein lebendiger Stadtbaustein, der Heusenstamm stärkt und verbindet.













