Im Rahmen des einphasigen städtebaulichen Wettbewerbs wünscht sich die Stadt Fröndenberg (Ruhr) einen zukunftsweisenden Entwurf, der den Karl-Wildschütz-Platz in ein neues Wohnquartier und zu einem Entrée der Innenstadt transformiert.
Die städtebauliche Struktur des neuen Wohnquartiers auf dem Karl-Wildschütz-Platz knüpft an die umgebende Bebauung an. So werden die Raumkanten der Karl-Wildschütz-Straße weitergedacht und durch Vor- sowie Rücksprünge an die benachbarten baulichen Strukturen angepasst. Damit entsteht eine Verzahnung mit den umliegenden gewachsenen innerstädtischen Strukturen. Die Geschossigkeit im Quartier lehnt sich an die der benachbarten Gebäude an, nimmt jedoch zur Bahntrasse hin ab. Die Bewegung in der baulichen Figur formt eine attraktive Wohnanlage mit angemessener Dichte und Mischung. Bei der Planung des Wohnquartiers wurde auf Barrierefreiheit sowohl im Außen- als auch im Innenbereich und auf den Lärmeintrag durch die Bahnlinie geachtet. Grüninseln dienen als Abstandshalter zwischen unterschiedlichen Verkehrsformen, sodass ein sicheres Durchqueren des Quartiers gewährleistet wird. Neben dem eigentlichen Plangebiet besteht angrenzend im Westen eine Potenzialfläche, deren städtebauliche Entwicklung an die des Entwurfs anknüpfen kann. Die Erschließung der Optionsfläche kann ebenso am südlichen Rand des Gebietes verlaufen und eine weitere Erschließungsmöglichkeit für den Karl-Wildschütz-Platz bieten.
Im Quartier wird der MIV an den südlichen Rand geleitet, wo auch der ruhende Verkehr vollständig auf privaten Parkplätzen untergebracht wird. Weitere Parkmöglichkeiten könnten in einer optionalen Tiefgarage vorgesehen werden, die unter der neuen Bebauung verortet werden kann. Dadurch reduziert sich die benötigte Fläche für den Verkehr auf ein Minimum die Lärmquellen von MIV und SPNV werden räumlich begrenzt. In den Erschließungskernen der Gebäude werden darüber hinaus Abstellräume für Fahrräder eingerichtet. Diese befinden sich in den Erdgeschossen in unmittelbarer Nähe zum Hauseingang. Öffentliche Abstellanlagen für Fahrräder sind am Eingang des Quartiers untergebracht. Durch vielfältige Wohntypologien werden unterschiedliche Haushalts- und Bevölkerungsgruppen angesprochen und eine ausgewogene Durchmischung in demografischer Hinsicht gewährleistet. Ebenso tragen öffentlich geförderte Wohnungen zu einer sozialen Durchmischung bei. Gewerbliche Nutzungen sind im neuen Wohnquartier nur untergeordnet vorgesehen, um die vorhandene Mitte Fröndenbergs zu stärken und durch neue Bewohnerinnen und Bewohner mit ihren Familien zu beleben.