Das im Bergischen gelegene Wuppertal hat sich erfolgreich um die Austragung der Bundesgartenschau (BUGA) 2031 beworben. Diese wird auf drei Kernbereiche ausgetragen. Im Kernbereich 1 „Tesche“ liegt das zu entwerfende Plangebiet „Lokschuppen“. Dieses soll im Rahmen der Vorbereitungen der BUGA 2031 zu einem eigenständigen, aber integrierten neuen Stadtbaustein im Siedlungsgefüge entwickelt werden.
Unser Konzept zielt darauf ab, die umgebenden Strukturen sinnvoll zu ergänzen und miteinander zu verbinden, so dass ein harmonisches Gesamtgefüge entsteht, das die charakteristischen Merkmale der Umgebung aufgreift und weiterentwickelt. Eine besondere Herausforderung stellen dabei topografische Unterschiede dar. Die Gebäudeensemble des Quartiers sind behutsam in die ansteigende Hanglage eingebettet, wobei sie sich in ihrer Körnigkeit an der umgebenden Bebauung orientieren. Die Vielfalt der Gebäudetypen und die lebendige Gestaltung der Dachlandschaften unterstreichen die besondere Topographie des Ortes. Dabei wird die vorhandene Bebauung aufgenommen, aber durch eine klare und durchdachte Orientierung der Blockränder in den spezifischen topographischen Gegebenheiten der Umgebung neu interpretiert. Durch die Gliederung in kleinen Wohnhofsituationen entsteht eine familienfreundliche und freiraumbezogene Nachbarschaft mit hoher Identität, Qualität und Gemeinschaft auf mehreren Terrassen. Dabei werden verschiedene Wohnformen für unterschiedliche Nutzer*innengruppen angeboten. Hierbei wird ein ressourcenschonendes Klimaquartier angestrebt. Insgesamt steht das Miteinander im Vordergrund.
Mit der Vorgabe, zwei Drittel der Fläche für eine nachhaltige Wohnnutzung und ein Drittel als öffentlichen Freiraum zu nutzen, bietet das Quartier eine Chance, im Rahmen der BUGA 2031 eine überregionale Strahlkraft zu entfalten. Landschaftsfinger verzahnen die bestehenden Strukturen und die Flächen der BUGA 2031 und verbinden dadurch das neue Quartier mit der Nordbahntrasse und dem Bahnhof Vohwinkel. Hinzu kommen multifunktionale und identitätsstarke Grün- und Aufenthaltsbereiche sowie eine Stadt-Natur-Achse im südlichen Teil des Plangebiets, dass die Biodiversität im Quartier erhöht und Raum für Flora und Fauna bietet. Der „Grüne Rücken“ übernimmt wichtige Funktionen für die Adressbildung des Quartiers und kann auch als Erlebnisraum für Kinder und Jugendliche genutzt werden. Das neue Quartier wird autoarm gestaltet. Die Gestaltung der öffentlichen Straßen steht unter dem Leitgedanken Straßen für Menschen. Die Erschließung für die nördlichen Blöcke erfolgt über die Nathrather Straße, der übrige Teil ist über eine zentrale Quartierstraße erschlossen. Im Westen des Quartiers sind neben der Quartierszufahrt eine Mobilitätsstation mit Sharing-Angeboten und E-Mobilität sowie eine kleine Fahrradwerkstatt vorgesehen. Das Netz aus hangbegleitender, schwach geneigter Haupterschließung und direkt aufsteigender, Fußwege mit Treppen und Rampen ist typisch für die Erschließungsstruktur Wuppertals.