
Um den steigenden Bedarf an Wohnraum abdecken zu können, beabsichtigt die Stadt Nördlingen am östlichen Stadtrand ein neues Stadtquartier zu entwickeln. Entstehen soll ein grünes und zugleich kompakt-urbanes Quartier, welches sich gut in die Stadtstruktur integriert. Neben Wohngebieten soll auch eine Gewerbefläche ausgearbeitet werden. Eine effiziente Verkehrserschließung und ein attraktives Angebot an öffentlichen Grün- und Freiflächen sollen das Quartier künftig auszeichnen. Diese Entwicklung soll in einem städtebaulichen und landschaftsplanerischen Rahmenplan vorgezeichnet werden.
Unser Entwurf ist durch ein Geflecht aus kompakten Nachbarschaften und einem durchgehenden Freiraumsystem gegliedert. Eine grüne Ost-West-Fuge bildet Raum für Bewegung, Aufenthalt sowie gemeinschaftliche Nutzung und verzahnt so Stadt und Landschaft. Weitere Nord-Süd-Bänder sorgen für eine gesicherte Frischluftzufuhr und schaffen klimatische Ausgleichsräume. Dadurch ergeben sich klar zonierte Baufelder, welche unabhängig voneinander abschnittsweise realisiert werden können. In den einzelnen Baufeldern sind verschiedene Typologien wie Geschosswohnungsbau, Reihen- und Stadthäuser aber auch gemeinschaftliche Wohnformen angedacht.
Im Norden des Gebiets ist ein eigenständiges Gewerbegebiet vorgesehen. Hier sind verschiedene Nutzungen von Produktions- und Forschungslaboren über Manufakturen und MakerSpaces bis hin zu einem Logistik-Hub möglich. So werden neue Arbeitsplätze vor Ort geschaffen und die ökonomische Basis der Stadt gestärkt.




Der Freiraum bietet nicht nur eine soziale Nutzung, sondern auch eine ökologische Funktion. Streuobstwiesen, Feldraine und Hecken fördern die Biodiversität. Die Quartiersplätze sind so angelegt, dass sie als Retentionsflächen dienen können und mit blau-grünen Strukturen das Mikroklima kühlen. Die Innenhöfe sind ebenfalls klimasensitiv gestaltet. Verschattung, Fassadenbegrünung, differenzierte Vegetation und Flächen zur Wasserspeicherung sorgen für Aufenthaltsräume mit hoher Qualität. Neben den bereits genannten Retentionsflächen sehen wir verschiedene wasserspeichernde Elemente vor, sodass das Quartier dem Prinzip der Schwammstadt folgt. Geschlossene Energiekreisläufe sorgen dafür, dass die einzelnen Bauabschnitte weitgehend energetisch autark sind. Ressourcenschonende Baustoffe und klimaangepasste Vegetation tragen weiter dazu bei, dass das Quartier als ein Modell der zukunftsweisenden Stadtentwicklung verstanden werden kann. Das Innere des Quartiers ist durch Quartiersgaragen und grüne Parktaschen autoarm gestalten. Ein feinmaschiges Fuß- und Radwegenetz erschließt Nachbarschaften und Freiräume innerhalb des Quartiers und ist an das übergeordnete Rad- und Wegenetz angeschlossen. Mobilitätsstationen an den Eingängen des Quartiers bündeln Car- und Lastenrad-Sharing, bieten Fahrradabstellanlagen, Ladeinfrastruktur sowie ÖPNV-Haltstellen. Dadurch kann der Verkehr weitestgehend aus dem Quartier rausgehalten und klimaschonend sowie generationengerecht gestaltet werden. Das neue Quartier setzt auf Vielfalt und Teilhabe. Barrierefreie Zugänge und verschiedene Wohnformen für Singles, Familien und ältere Menschen sichern Teilhabe für alle Generationen. Zentrale soziale Einrichtungen ergänzen das Quartier um wichtige Funktionen. Kitas und Grundschulen, sind so angeordnet, dass sie fußläufig erreichbar sind. Zusätzlich sind Nachbarschaftsräume, Werkstätten und gemeinschaftliche Einrichtungen in den Erdgeschosszonen vorgesehen. Öffentliche Treffpunkte schaffen für alle Generationen Raum für Begegnung und Austausch. Spiel- und Sportplätze sprechen dabei vor allem die jüngere Generation an. Rückzugsorte werden mit den grünen Innenhöfen, ruhigen Plätzen und gemeinschaftlich genutzten Gärten geschaffen. Insgesamt soll so ein Quartier entstehen, in dem Alltag, Gemeinschaft und Vielfalt selbstverständlich miteinander verknüpft sind.






